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Channel: Kommentare zu: Deutsches Europa
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Von: marty

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@melina: Wow, klare Kante! ;-) Im Prinzip stimme ich Dir völlig zu − wobei ich sogar noch weiter gehen würde. Ich fürchte, wir müssen partiell auch den völlig entarteten Binnenmarkt zurückdrehen.
Natürlich war das damals gut gemeint − aber wozu hat es geführt? Der LKW-Verkehr hat dramatisch zugenommen und wird das wohl auch weiterhin tun (um erschreckende 84 Prozent bis 2025 (Prognose 2008) − http://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/2008/2008-1/ ). Das ist (drastisch formuliert) nichts anderes als Terror gegen Umwelt und Bevölkerung …
Ganz egal, um welches Politikfeld es geht, der Binnenmarkt hat immer Vorrang. Sein Stellenwert im Gefüge der EU entspricht praktisch dem unseres Artikels 1 GG (“Die Würde des Menschen ist unantastbar”). Der Binnenmarkt ist die oberste Maxime, der sich alles andere unterzuordnen hat. Und hat irgendein Mitgliedsland eine drollige kleine Eigenheit, die den Fanatikern im Brüsseler Polit-Büro nicht passt, wird einfach die gute alte Binnenmarkt-Keule rausgeholt und das unbotmäßige Land damit zur Räson gebracht.
Stellenweise hat der Binnenmarkt beinahe faschistoide Züge angenommen − ein banales, aber treffendes Beispiel: die Typen im Brüsseler Bunker haben uns de facto den Begriff “Marmelade” verboten! Doch unsere österreichischen Brüder, für die das Wort “Konfitüre” (wie auch für mich) ein akustischer Affront war, dürfen es gnädigerweise seit kurzem wieder verwenden (http://www.focus.de/politik/ausland/oesterreich-atmet-auf_aid_81740.html ). −
Das Problem bei der EU-”Systemwiederherstellung” (tolle Metapher!): wie kann das in der Praxis klappen? Wenn Menschen ihre Beziehung von “Freundschaft” zu “Liebesbeziehung” vertiefen, ist es auch nicht immer möglich, wieder nahtlos-linear zum früheren Status zurückzuwechseln …
Natürlich hat auch ebo recht − die Abwicklung der Währungsunion würde schreckliche Verwerfungen mit sich bringen. Aber die haben wir ja jetzt auch − PLUS die Zerstörung und Deindustrialisierung Südeuropas …
Da wäre eine regulierte Euro-Abwicklung auf jeden Fall das kleinere Übel! −

Was die potentielle Überlebensfähigkeit kleiner Nussschalen auf hoher See angeht, muss ich Dir zumindest partiell recht geben − nimm z.B. Dänemark oder Tschechien. Die Jungs haben auch ihre ökonomischen Probleme, werden aber von “den Märkten” weitestgehend ignoriert (oder übersehen?). −
Zum Schluss noch ein idealistischer Wunsch (oder Tagtraum?) zu ebo’s obigem Haupt-Thema: eigentlich müsste JEDER deutsche Schüler zumindest ein bisschen Französisch lernen. Immerhin ist Frankreich in kultureller Hinsicht unser Mutterland. Merci maman!


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